Valentino Tzigiwhaeno (LIGHTNING) Rivera wurde am 6. April 2008 als Sohn von George Rivera (Nachfahre der Pojoaque Pueblo und spanischer Familien, geboren in Santa Fe, New Mexico) und Felicia Rosacker-Rivera (Nachfahrin spanisch-italienischer Familien aus New Mexico und dänischer Familien aus Kansas) geboren. Valentinos DNA kann als ein Triptychon aus Blut und Kultur von Santa Fe betrachtet werden. Seine Seele und sein Leben auf der Erde sind ein leuchtendes Beispiel für eine tiefe Wertschätzung des Lebens, der Kultur sowie der Liebe zur Menschheit und zu New Mexico.

Valentinos Einzigartigkeit zeigte sich bereits vor seiner Geburt – bei einem Ultraschall, als der winzige Fötus in Erdbeergöße sich blitzschnell einmal um 360 Grad drehte. In diesem Moment wusste sein Vater George: Diese energetische Seele soll den Namen Tzigiwhaeno tragen, das Tewa-Wort für die phänomenale Naturkraft, die wir Blitz nennen. Valentinos natürliche Energie, sein Rhythmusgefühl und seine tiefe Verbundenheit zu seinem Platz auf der Erde blieben nicht unbemerkt.

Noch bevor er ein Jahr alt war, konnte er schon lang genug stehen, um mit seiner Schwester PoQueen ausgelassen zu tanzen. Mit zwei Jahren lief er gemeinsam mit seinem Bruder PaaWee sowie Mutter und Vater beim Pojoaque Pueblo Butterfly Run (1 Meile) mit. Mit drei Jahren tanzte er an Feiertagen den traditionellen Pueblo-Büffeltanz. Im selben Alter versprach er seiner neugeborenen Schwester Iris Paloma, ihr alles beizubringen, was er konnte.

Viele erkannten in Valentino den wissbegierigen Schüler und liebevollen Lehrer, und durch seine tiefe Wertschätzung anderen gegenüber wurde er zu einem Heiler. Mit vier Jahren sah er zum ersten Mal Nakotah LaRance beim traditionellen Hoop Dance. Dieses Erlebnis fiel zusammen mit seiner Bewunderung für Michael Jacksons Musik – insbesondere dessen Tanzstil. Valentinos Liebe zum Tanz war bereits tief verwurzelt. Nachdem er Nakotah getroffen hatte, sagte er: „Ich werde ein Hoop Dancer!“

Wenige Monate später sprach Steve LaRance, Nakotahs Vater, Valentinos Mutter an – sie war damals Bildungsdirektorin des Pojoaque Pueblo – und fragte, ob ein Workshop für Hoop Dance organisiert werden könne. Mit Valentinos Entschluss im Herzen antwortete Felicia: „Unbedingt!“ Aus diesem Gespräch entstand die ursprüngliche Hoop Dance-Gruppe der Jugendlichen des Pueblo von Pojoaque, in der Valentino mit fünf Jahren das jüngste Mitglied war.

Valentino begann sofort, das Wissen von Nakotah und Steve weiterzugeben. Er tanzte, wann immer er konnte – auf Familienfeiern, in der Schule, im Park, für Verwandte – ob krank oder gesund –, und immer mit Dankbarkeit und einem Segen für das Wohl anderer.

Bei einer Benefizveranstaltung der Tanzgruppe fragte Deborah Abeita Torrez, wer denn der kleinste Tänzer sei. Die Eltern antworteten stolz: „Das ist unser Sohn!“ Durch Deborah erhielt Valentino die wunderbare Gelegenheit, beim Empfang des U-Boots USS Santa Fe in Pearl Harbor zu tanzen.

Mit seiner Tanzgruppe trat er überall in New Mexico auf, in San Diego beim National Indian Gaming Association Event und in Phoenix beim World Hoop Dance Wettbewerb. 2014 setzte sich die Gruppe ein großes Ziel: eine Reise nach Europa, um ihre Kunst zu teilen. Sie tanzten in Paris und La Rochelle (Frankreich), danach in Genf (Schweiz), wo sie als Ehrengäste in der US-Botschaft für US-Botschafter und die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen sowie viele internationale Diplomaten auftraten – und dort sogar ein Stipendium der US-Botschaft erhielten.

Den Abschluss dieser Weltreise bildete ein ganz besonderer Ort: Florenz, Italien, eines von Valentinos Mutterländern. Überall, wo er tanzte, hinterließ er einen bleibenden Eindruck.

Während viele ermutigt werden, „zu tanzen, als ob niemand zusieht“, tanzte Valentino so, als ob das ganze Universum zuschaut – genau wie seine Vorbilder Nakotah LaRance und Michael Jackson.

Er tanzte genauso voller Hingabe alleine in der Küche beim Filmen wie auch vor einem Publikum von über tausend Menschen. Auch in Santa Fe, auf dem Museum Hill, trat er auf – in jenem Tanzkreis, der nun seinen Namen trägt, mit der freundlichen Erlaubnis und Unterstützung der Spender des Museums.

Die schweren Verletzungen an Wirbelsäule und Gehirn, die er im Frühjahr 2015 bei einem Autounfall erlitt, veränderten Valentinos Seele nicht. Mit seinen Eltern, Geschwistern, Großeltern, Freunden und der erweiterten Familie an seiner Seite blieb sein inneres Leuchten unerschütterlich.

Als er nicht sprechen konnte, lächelte und lachte er. Als er wieder sprechen konnte, sagte er, dass er bereit sei, alles zu tun, um zu genesen. Nie hat er geklagt oder jemandem die Schuld an seinem tragischen Schicksal gegeben.

Viele bedeutende Persönlichkeiten aus der indigenen Welt und darüber hinaus kamen in dieser Zeit zu ihm, um ihn zu unterstützen – und verliessen den Ort geläutert, tief berührt von seinem Mut, seiner Liebe und seinem Kämpfergeist, seinem unbesiegbaren Warrior Spirit.

Als er wusste, dass er nicht wieder gesund werden würde, sprach Valentino offen über seinen Übergang in die nächste Welt. Es war ihm wichtig, dass seine Liebsten aus dieser unfassbaren Tragödie lernen und daran wachsen sollten. Er wollte in Erinnerung bleiben, wie er war: ein Tänzer, ein Lehrer, ein Schüler und ein Heiler.

Seine Familie und Freunde erfüllen diesen Wunsch, indem sie mit ihrem Verlust auf besondere Weise umgehen: durch kreativen Ausdruck und die Gründung der Lightning Boy Foundation.

Die Stiftung unterstützt die stammesübergreifende Lightning Boy Hoop Dance Group sowie weitere Projekte im Bereich darstellender und bildender Kunst für junge Menschen – und vor allem liegt der Stiftung eines am Herzen:  andere Menschen und unseren Platz auf dieser Erde so bedingungslos zu lieben, wie Valentino es tat.

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